Steven Isserlis

Violoncello

Der britische Cellist Steven Isserlis hat seine Erfahrungen und seine musikalischen Einfälle bereits 2012, 2014 und 2016 in Chamber Music Connects the World eingebracht. Ob er nun als Kammermusiker sein Publikum begeistert, in historischen Archiven nach lange vergessenen musikalischen Kostbarkeiten stöbert, Musikbücher für Kinder schreibt oder Kinderkonzerte gibt – immer steckt er voller Ideen, die er mit Energie und Hingabe verwirklicht. Und dass (natürlich britischer) Humor sein zweiter Vorname ist, wird einem spätestens klar, wenn man seine Komponisten-Porträts für Kinder liest: „Warum Händel mit Hofklatsch hausierte“ und „Warum Beethoven mit Gulasch um sich warf“. Sein Buch „Robert Schumann’s Advice to young musicians: Revisited by Stven Isserlis“ stellte er bei den Cello Meisterkursen 2016 in Kronberg vor.

Gleichermaßen angesehen für seine makellose Technik und seine Musikalität, tritt er als Kammermusiker wie auch als Solist mit allen großen Orchestern in den großen Konzertsälen und bei allen bekannten Festivals weltweit auf. Konzerte mit Kammerorchester leitet er oft selber vom Cello aus. Sein großes Interesse an der historischen Aufführungspraxis hat dazu geführt, dass er mit vielen der auf diesem  Gebiet führenden Ensembles aufgetreten ist, wie dem Orchestra of Age Enlightment und Sir Simon Rattle oder dem Philharmonia Baroque und Nicholas McGegan. Mindestens ebenso groß ist seine Leidenschaft für zeitgenössische Musik. Er hat mit Komponisten wie John Tavener, Wolfgang Rihm, Thomas Adès und György Kurtág an neuen Werken gearbeitet bzw. sie uraufgeführt. Seine Liebe zur Kammermusik und sein Wunsch, junge Musiker zu fördern führten dazu, dass er seit nunmehr 21 Jahren Künstlerischer Leiter des Internationalen Musikerseminars Prussia Cove in Cornwall ist. Darüber hinaus gibt Steven Isserlis Meisterkurse in der ganzen Welt. Außerdem ist er ein gefragter Gastautor von verschiedenen Magazinen und häufig im BBC Radio zu hören.

Steven Isserlis, Commander of the British Empire (CBE), erhielt den Schumann-Preis der Stadt Zwickau und wurde im Jahr 2013 in die Gramophone Hall of Fame aufgenommen – als einer von nur zwei Cellisten, denen diese Ehre noch zu Lebzeiten zuteilwurde. 2017 wurde ihm die Wigmore Hall Gold Medal verliehen. Die meisten seiner Konzerte spielt er auf dem Marquis de Corberon (Nelsova) Stradivarius von 1726, das ihm freundlicherweise von der Royal Academy of Music zur Verfügung gestellt wird.