Kann die Lebensqualität von Menschen mit Demenz durch Musik verbessert werden, und wenn ja: wie? Dieser Frage widmet sich ein Pilotprojekt mit interaktiven Gesprächskonzerten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, welches an der Kronberg Academy im April und Mai 2023 umgesetzt wird. Dieses neuartige Konzertformat wird wissenschaftlich begleitet durch den Arbeitsbereich Altersmedizin (Leitung: Prof. Pantel) am Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt.
Über die positive Wirkung von Musik auf Menschen mit Demenz ist bereits einiges bekannt. Doch wie sollte ein klassisches Konzert gestaltet sein, um die Ressourcen von Menschen mit Demenz optimal zu aktivieren und zu fördern? Um dieser Frage nachzugehen, hat die Kronberg Academy in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Altersmedizin des Instituts für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt ein Pilotprojekt initiiert, in dem Studierende der Academy für Menschen mit Demenz und ihre begleitenden Angehörigen musizieren sollen. Im Zeitraum zwischen Ende April und Ende Mai besuchen die Teilnehmenden insgesamt zwei Konzerte in Kronberg (jeweils nachmittags und abends), von denen eines als speziell konzipiertes Gesprächskonzert stattfindet, in dem nicht nur Musik gespielt, sondern sich auch über das Gehörte ausgetauscht wird. Hierdurch soll ein Dialog zwischen Künstlern und Publikum angeregt werden. Um die Auswirkungen der Konzerte auf Wohlbefinden und Lebensqualität wissenschaftlich zu untersuchen, wird es davor und danach Feedback-Fragebögen und kurze Interviews durch die Forschenden der Goethe-Universität geben.
In beiden Gesprächskonzerten wird der an der Kronberg Academy studierende Cellist Manuel Lipstein auftreten, der sich für dieses Projekt von Anfang an sehr engagiert hat. Er erhält im Rahmen des Projekts zudem ein spezielles Coaching durch die beiden am Projekt beteiligten Psychologen der Goethe-Universität, in dem er besonders auf den Umgang mit Menschen mit Demenz vorbereitet wird. Beide Konzerte sind Cello-Recitals mit eingängigen klassischen Musikstücken. Manuel Lipstein wird begleitet von den ebenfalls an der Kronberg Academy studierenden Pianisten Martina Consonni bzw. Itai Navon.
Mit dem Projekt „Interaktive Konzerte für Menschen mit Demenz“ will die Kronberg Academy ihren Studierenden die Möglichkeit geben, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen: Indem sie für Menschen spielen, die sonst nicht so leicht Zugang zu Musik haben, für die sie aber bestimmt eine große Bereicherung bedeutet. Dies ist integraler Bestandteil der Ausbildung der Studierenden.
Damit reflektieren die Künstlerinnen und Künstler in besonderer Weise ihre Rolle in der Gesellschaft – ganz im Sinne von Pablo Casals‘ Gedanken: „Kunst im Dienste des Menschen“.
An dem Projekt teilnehmen können Menschen mit ärztlich gesicherter Demenzdiagnose (leicht bis mittelschwer) sowie deren Angehörige oder Betreuende. Interessierte wenden sich bitte bevorzugt per Email an Dr. Valentina Tesky (tesky@allgemeinmedizin.uni-frankfurt.de) oder Dr. Arthur Schall (schall@allgemeinmedizin.uni-frankfurt.de). Das Institut für Allgemeinmedizin (Arbeitsbereich Altersmedizin) der Goethe-Universität ist telefonisch erreichbar unter 069 6301-83621 oder 069 6301-7657.
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